Paella

Andar de paella zu deutsch "Paella essen gehen", ist in Valencia ein soziales Ereignis: Mit der berühmten Reispfanne Namenstage und Geburtstagstage gefeiert, Schutzheilige geehrt und Sonntagsausflüge gekrönt. Auch wenn die Valencianos im März ihr Fest des Feuerzaubers, die Fallas, feiern und riesige Pappmachéfiguren auf offener Strasse verbrennen, dampft und duftet es die ganze Nacht über aus riesigen schwarzen Pfannen über offenen Feuerstellen.

Das Nationalgericht der Valencianos entstand in den Gärten vor der Stadt, und ursprünglich waren es die Landarbeiter, die sich mittags auf den Feldern Feuer machten und ein einer flachen Pfanne Reis kochten. Mit dem Reis garten sie Schnecken und Gemüse, an Festtagen kam Kaninchen und später dann Hühnerfleisch hinzu. Neben dieser traditionellen "Ur-Paella" lieben die Valencianos vor allem die paella marinera mit Fisch und Meeresfrüchten sowie pella mixta mit Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch. es gibt sie aber auch mit Leber, mit Blutwürsten, mit Artischocken und anderen Zutaten.

Das Gelingen einer Paella hängt von vielen Faktoren ab. Idealerweise sollte sie auf Holzfeuer zubereitet werden., das zu beginn sehr heiss sein muss, während des Garens aber kontinuierlich kleiner wird. Eine entscheidende Rolle spielt auch die richtige Menge Öl, die Paella sollte auf keinen Fall zu fettig sein. Und schliesslich zeigt sich ein Profi durch die exakte Dosierung der Wassermenge. Im übrigen sind die Valencianos davon überzeugt, das Paella nur mit valencianischem Wasser gelingen kann. Es ist also keine Seltenheit, dass sie einheimisches Wasser mitnehmen, wenn sie ausserhalb ihrer Landesgrenzen Paella zubereiten wollen. Das fertige Gericht wird mitten auf den Esstisch gestellt, denn man ist die Paella traditionell mit einem Holzlöffel direkt aus der Pfanne.